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Heute morgen beim Spaziergang mit meinem Edchen, machte sich ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit in mir breit. Nicht, weil Eden der gelassenste Hund auf diesem Planeten ist und schon gar nicht, weil er (und ich) Hunderte von erlernten Signalen kennt. Keineswegs. Vor allem bin ich so glücklich mit ihm, weil er ein Hund ist, der mit 4 Füssen auf dem Boden steht, zwei Dutzend von alltäglichen Kommunikationssignalen richtig gut beherrscht und weil ich mich zum allergrößten Teil auf ihn und seine Reaktionen verlassen kann, bzw. sie abschätzen kann. Ich habe für meine Kundenteams eine FeelGood Matrix entwickelt, die ich hier nicht abbilde, aber ich gehe einfach mal die einzelnen Parameter in der Matrix durch. Es ist eine ganzheitliche Sicht auf meinen Hund, auf das Zusammenleben mit ihm, auf sein Auftreten in unserem Lebensraum, auf seine Gesundheit, sein Wohlbefinden, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten, mit dem Leben klar zu kommen.

  • Im Allgemeinen macht seine Erscheinung einen sehr guten Eindruck: sein Fell ist seidig und glänzt, seine Muskeln sind sehr gut gebildet, er ist weder über- noch untergewichtig, seine Augen sind klar, er hat weder Körper- noch Mundgeruch. Er zeigt mir keine großen Schmerzen (obwohl ich weiß, dass ich da ein Auge draufhalten muss).
  • Er bewegt sich gern und gut, sieht nicht eingeschränkt aus und bewältigt recht locker die allermeisten Hürden und Untergründe.
  • Er ist insgesamt locker aber nicht zu 100% angstfrei. Es gibt durchaus Momente, in denen er zögert und starr wird, es ist jedoch im Alltag kein großes Hindernis. Er hat viel Freude im Alltag, liebt die Dreiecksübungen und das Suchen und läuft gern den Körper frei in hohem Tempo.
  • Er ist interessiert an dem was ihm als Beschäftigung angeboten wird und auch an allem, was so um ihn herum passiert. Er springt schnell an, wenn man ihm Spiel oder Interaktion anbietet, auch auf neue Objekte. Er ist sehr neugierig und sucht Interaktion mit neuen Ereignissen oder Objekten auf unserem Gassi Weg, wobei er dabei sehr behutsam ist und nicht drauf losstürmt. Er meidet sie nicht und flieht auch nicht davor.
  • Er kann von Anfang an alleine bleiben und kann sich im Haus auch mal für sich sein. Aber natürlich ist er am liebsten in meiner Nähe. Im Haus verhält er sich ruhig und leise.
  • Er hat ein solides Vertrauen in mir, wenn wir unterwegs sind und wenn ihn etwas verunsichert, checkt er, wo ich bin und ob ich es auch gesehen habe. Ich denke, das kommt von dem intensiven Aufmerksamkeitstraining. Das haben wir uns erarbeitet. Seine Interaktion mit mir, beim Üben oder beim Spiel ist sehr intensiv, auch neue Sachen lernt er schnell durch Kooperation.
  • Er hat ein Selbstvertrauen, dass durch seinen Körpertonus nach außen hin stark aussieht, aber ich bin mir sicher, dass das nicht immer Selbstvertrauen ist. Ich merke es, wenn er körperlich kraxeln muss… da ist er manchmal je nach Aufgabe recht zögerlich und das kann noch etwas verbessert werden. Dafür erhält er jedoch sehr viel Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit und das zahlt sich absolut in neuen Situationen aus. Er zeigt mir ob und wieviel Zeit und Distanz er braucht und er bekommt diese dann auch.
  • Er lernt gern und gut und da wir das meiste in der Form einer Dreiecksübung mit Suchaufgabe als Belohnung trainieren, ist er immer voller Elan und Freude dabei.
  • Er kann sich gut zurücknehmen, auch wenn die Situation spannend ist. Ich habe mit ihm sehr viel Sitz und Bleib trainiert, was die Ruhe für uns beide einfacher macht. Das hat eine sehr hohe Belohnungshistorik und fällt ihm leicht. Das ist bei Temperamenten wie Boxer eine sichere Hilfe. Die Ansprechbarkeit ist zu 70% gut, es gibt allerdings Momente, wo er sie verliert und starr wird. Das wird durch Selbstwirksames Verhalten noch weiter geübt. Nach der Bewältigung von spannenden Momenten kann er noch mal hochsprudeln und mit der Leine zerren. Ich versuche das immer mehr zu reduzieren, in dem ich ihm a) mehr Zeit und Distanz gebe und 2) nach der Bewältigung sein Spielzeug zum Tragen gebe. Das wirkt sich positiv aus.
  • Er schläft mäßig gut in der Nacht: wechselt öfters die Position und den Schlafplatz. Aber insgesamt, wenn der Tag nicht allzu aufregend ist, hat er mindestens seine 17 Stunden Ruhe und Schlaf. Wenn ich noch etwas verbessern könnte, wäre es die Ruhe in der Nacht.
  • Er hat eine prima Verdauung, Stuhlgang ist mittelbraun, gut geformt, erfolgt regelmäßig, und ist sehr gering in der Menge. Er verstoffwechselt sein Futter gut und es gibt weder Blähungen noch Durchfall noch Erbrechen. Er frisst ganz normale Mengen an Gras, vor allem wenn die Pause zwischen den Mahlzeiten mal zu lange war.
  • Er hat einen sehr guten absolut problemlosen Appetit, frisst seinen Napf in Ruhe und anstandslos leer. Ich mag es, wenn Hunde einen gesunden Appetit haben, aber nicht ständig und immer alles vom Boden fressen. Und so ist das bei Eden. Es gibt beim Fressen weder Hektik noch Zögern. Er bekommt BARF mit 70% Fleisch und Innereien, und 30% Gemüse und Kohlhydrate, wobei es abends letztere nicht gibt. Es gibt eine Menge an Nährstoffen in der Form von ausgesuchten Nahrungsmitteln und natürlichen Ergänzungen, die sehr Vitamin- und Nährstoffreich sind.
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Ein BAT Spaziergang mit dem routinierten Snoopy
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Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie „the Master of the Universe“

Eden ist etwas über 3,5 Jahre heute. Er hatte gesundheitlich keinen problemlosen Start, da er mit ca. 10 Monaten bereits eine deutliche OCD in beiden Schultern hatte. Wir haben diese operieren lassen und 6 Wochen später mit einer Eigenblutbehandlung in den Gelenken nachbehandeln lassen. Das war anfangs aufwändig, sowohl was den lang andauernden Leinenzwang, die Narkosen und die Finanzen betraf aber ich bin der festen Überzeugung, dass das genau das Richtige war, denn er ist heute ein fitter und gut bemuskelter Hund.

Was kann Eden?

  • Sitz, Platz, Bleib
  • Umorientierung
  • Abruf
  • U-Turn
  • Stopp
  • Sitz auf Distanz
  • Weiter
  • Einparken
  • „Halten“ -> Medical Training
  • Hand Touch (kurz), Kinn Touch (Dauer), Fuss Touch (kurz)
  • Er kann unterwegs verlangsamen oder kurz stehen bleiben (Warte)
  • Er kann sein Spielzeug Suchen auf Signal und apportieren
  • Er kann verloren suchen
  • Er kann tauschen
  • Er kann wild zerren und auf Signal aufhören
  • Er kann zu 80% gut an lockerer Leine laufen
  • Er läuft locker und in meiner Nähe leinenfrei und checkt häufig ein
  • Er ist ansprechbar am Spaziergang
  • Er lässt sich problemlos das Geschirr anziehen, anleinen, ins Auto heben aus dem Auto heben
  • Er kann sitzend oder stehend warten
  • Er kann eine kurze Strecke hinter mir laufen, wenn wir der Treppe herunter gehen
  • Er kann mit joggen gehen und zu 75% an durchhängender Bungeeleine laufen
  • Er kann sitzend andere Hund vorbeilassen
  • Er kann an anderen Spaziergängern ohne Hund vorbeilaufen
  • Gehe bitte auf (d)einen Platz
  • Leg dich bitte zur Ruhe (Eden muss schlafen)
  • Er kann alleine bleiben
  • Er kann ruhig im Auto warten
  • Er kann Krallen schneiden lassen (er wünscht es sich nicht aber es geht)
  • Er kann sich die Pfoten waschen lassen, aber mit warmem Wasser
  • Er lässt sich problemlos behandeln
  • Er ist unkompliziert belohnbar: Futter (am liebsten Fleischiges) und Spielzeug
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Ein Herzensdieb bin ich auch
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Beim Anblick dieser lahmen Tauben kann ich sogar noch sitzen

Was macht Eden NICHT?

  • Er geht nicht (mehr) stiften, auch wenn das „nur“ 100-200m waren
  • Er buddelt unterwegs nicht (leider ab und zu im Garten, aber selten)
  • Er spurtet nicht auf große Distanz auf fremde Leute und Hunde zu
  • Er heult nicht und zerstört nichts

Was wäre noch schön?

  • Er springt ziemlich heftig Besucher an. Mit Management geht es… ohne ist er all-over.
  • Dass er weniger erstarrt, wenn er fremde Menschen und Hunde sieht.
  • Dass er nachts tiefer schläft und idealerweise etwas mehr auf seiner eigenen Flocke.

Fazit

Eden kennt knapp 2 Dutzend Signale, das ist nicht viel, aber es reicht vollständig aus, um das Leben bei uns auf dem Land zu bewältigen und auch noch Spaß zu haben. Er hat 2 Sorten von Belohnung (Futter) und Spielzeug, die natürlich unterschiedlich verabreicht werden können. Ab und zu nutze ich Premack beim Gehen an der Leine. Ich lege mein Augenmerk ständig auf seine Erregungslage vor allem bei Übergangssituationen, was der Grund dafür ist, ihm nicht unbedingt ständig mit aufregenden Belohnungsmöglichkeiten zu verstärken: das Spielie wird nur selten geschleudert, das Leckerchen nur ab und zu gekugelt und das Zerren kommt eigentlich meistens nach dem Apportieren im Dreieckspiel aber nie nach gelungenem Verhalten in der Umwelt. Er wird nicht ins Buddeln geschickt, nachdem er sich aus dem Scannen an mich orientiert und Frauchen macht kein Laufspiel mit ihm nach einem guten Abruf. Der junge Mann hat Temperament und das wird nicht mit anregenden Belohnungen nach gutem Verhalten hochgepuscht. Wir versuchen das Leben da draußen so normal wie möglich zu finden, und entsprechend belohnen wir ihn dafür mit ruhigen Möglichkeiten. Ich achte penibel auf Verhaltensketten aber auch auf verknüpfte Erregungszustände und sehe zu, dass er immer Zeit und Raum bekommt sich abzuregen, bevor es weiter geht.

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Wenn ich mal alleine bleiben muss, mache ich das echt gelassen
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und selbstverständlich kann ich auch explodieren.

Und ich denke, alles in allem darf ich sehr glücklich und zufrieden sein. War es harte Arbeit? Nein, er ist kein schwieriger Hund. Aber er hat eben Temperament, Jugend, Kraft und ist unkastriert. Es ist stetige Arbeit – ja es gab tiefere Phasen, aber heute gibt es täglich nur Höhen.

Eden wird seit sein Jugend auch orthopädisch und osteopathisch begleitet, was ich jedem nur empfehlen kann.

Sicherlich hätte ich manches noch anders angehen können. Mit diesem Blog möchte ich keine ideale Erziehungsmethode für jeden Hund predigen, sondern vielmehr möchte ich darauf aufmerksam machen, dass Erziehung und Training kein Hexenwerk ist, dass es aber täglich geschieht denn der Hund lernt ja ständig. Dass Erziehung nicht nur aus Sitz, Platz und Fuß aus reinen Signalen besteht und dass zu einem harmonischen Miteinander noch sehr viel mehr gehört. Die Signale, die Eden und ich können, müssen kein Maßstab für alle Hunde sein, für uns bilden sie ein gutes Fundament für eine unkomplizierte und nicht überladene Kommunikation. Die nonverbale Kommunikation, die bei BAT Trainierten Hunde und Menschen stattfindet wurde hier noch nicht mal erwähnt denn das ist bei uns beiden in Fleisch und Blut übergegangen.

Mit diesem Blog möchte ich auch einen kleinen Blick auf mein Training verleihen. Es besteht weder aus Drill noch werden ständig Lerntheorien gepredigt. Es muss gewaltfrei und einfühlsam sein, logisch bleiben, sozial akzeptabel, umsetzbar und praktikabel für den Hundemenschen sein. Und es wird da angesetzt, wo Sie und Ihr Hund im Leben stehen. Aber zunächst wird gecheckt, ob Ihr Hund überhaupt in der Lage ist, zu lernen. Ob er sich wohl fühlt in seinem Körper und sicher fühlt in seinem Umfeld. Viele kleine Mosaiksteinchen verleihen Ihnen in den 5 Tagen einen sicheren Blick auf die Ganzheit Ihres Hundes, und Sie bekommen viel mehr Verständnis für das, was er Ihnen mit seinem großen Verhalten sagen will. Und wer versteht, kann etwas verändern. Wer verstanden wird, bekommt mehr Sicherheit. Tellington TTouch®, B.A.T. und Markertraining aber auch ein Ausgleich für Kopf und Körper machen das ganze Paket rund.

Mehr Information zu den IntensivTrainings finden Sie hier.

Experimentieren Sie nicht weiter. Trainieren Sie wirksam und respektvoll.

Mehr dazu finden Sie auch in meinen Büchern.

 

Schmerzen & Verhalten

Dr. Med. vet. Patrick Blättler und Katrien Lismont

Möchten Sie das komplizierte Verhalten Ihres Hundes besser verstehen? Rätseln Sie woher die Hektik, Rastlosigkeit, Aggression, Angst, Reaktivität und die Lernresistenz herkommen?

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Teil 1:  Dienstag, 05. November 2024 – 19:00H-20:30H
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